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Futter der Schildkröte

Neben der artgerechten Haltung der Schildkröte, beispielsweise in einem Freigehege oder im Terrarium, trägt auch die Ernährung zum Wohlbefinden der kleiner Panzerträger bei. Das korrekte Futter ist wichtig für das Wachstum und die Gesundheit der Schildkröte. Eine falsche Ernährung kann schnell zu Krankheiten führen und das Leben von Schildkröten drastisch verkürzen.

Inhaltsverzeichnis

Pflanzenfresser

Bei mediterranen Landschildkröten handelt es sich um Pflanzenfresser, dementsprechend sollte auch so gefüttert werden. Dies hat etwas mit der Anatomie und der Verdauung zu tun. Fleischfresser besitzen zur Verdauung einen längeren Dünndarm und einen kürzeren Dickdarm, bei Pflanzenfressern ist es genau umgekehrt. Die Aufnahme von tierischen Eiweißen ist für Schildkröten ungeeignet, zudem gehören auch Milch und Milchprodukte nicht auf den Speiseplan!

Das Futter – Wildkräuter und Gräser

Der Hauptbestandteil des Futter für Landschildkröten sollte aus Wildkräutern und Gräsern bestehen. Diese werden auch in der freien Wildbahn, in ihren natürlichen Lebensräumen verputzt und finden sich auch in unserer Gegend wieder. Dies hat natürlich den Vorteil, dass sich viele Leckerbissen direkt bei uns von Wiesen und in Wäldern pflücken lassen. Hier sollte jedoch auf Abwechslung geachtet werden, um ihnen möglichst alle Nährstoffe und Vitamine zukommen zu lassen. Folgend findet ihr eine Liste mit geeigneten Pflanzen zur Fütterung von Schildkröten:

Löwenzahn, Stiefmütterchen*, Brennnesseln, Aloe, Breitwegerich, Bärlauch, Gänseblümchen, Gemeiner Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Echtes Lungenkraut*, Gemeine Nachtkerze, Schafgarbe, Vogelmiere, Spitzwegerich*, Taubnessel, Weißklee, Große Klette, Himbeerblätter

Salat und Gemüse zur Übergangszeit

Während der Übergangszeit im Frühling und Herbst fällt es zunehmend schwieriger, geeignete Pflanzen zu finden. Hier kann man auch auf verschiedene Salate und Gemüse zurückgreifen (dies geht natürlich zu jeder Zeit):

Feldsalat, Endiviensalat, Rucola, Catalogna (Riesenlöwenzahn), Romanasalat, Zucchini, Karotten mit Grün, Kohlrabi

Ungedüngt, ungespritzt und abgewaschen

ZU BEACHTEN: Achten sie bei selbst gepflückten Pflanzen darauf, dass es sich um ungedüngte und ungespritze Pflanzen handelt – zudem sollte nicht direkt am Straßenrand (auf Grund der Verschmutzung) gepflückt werden. Um nichts in das Gehege oder Terrarium einzuschleppen, kann man die gepflückten Pflanzen mit kaltem Wasser abwaschen oder sie ein paar Minuten in ein kaltes Wasserbad legen.

Gesunde Mischung und Menge

Eine einseitige Ernährung wird nicht nur schnell langweilig, sie führt auch zu Mangelerscheinungen oder einer erhöhten Eiweißaufnahme. Dies beeinflußt nicht nur das Wachstum von Schildkröten, es führt auch zu Krankheiten. Beim Futter sollte man hauptsächlich auf wildwachsendes Grünfutterzurückgreifen – eine reine Ernährung mit Salat kann zur einer erhöhten Eiweißaufnahme führen.

  • 80 bis 90 Prozent Wildkräuter und Gräser
  • 10 bis 20 Prozent Salat und Gemüse

Die passende Menge herauszufinden ist aber am Anfang sicherlich nicht ganz leicht, jedoch kann man hier in der ersten Zeit durch Beobachtung ein gesundes Maß an Futter für die Schildkröte finden. Die Schildkröte sollte soviel Futter bekommen, wie sie innerhalb von 10 Minuten fressen kann – hier gilt es jedoch darauf zu achten wie das Fressverhalten abläuft.

  • Schlingt eine Schildkröte schneller als andere, sollte die Portion entsprechend reduziert werden
  • Besteht „Fressneid“, also drängelt sich eine Schildkröte immer dazwischen oder greift Artgenossen an, sollte diese getrennt gefüttert werden.

Bereits nach ein paar Fütterungen hat man die ungefähre Menge gefunden und kann sich direkt ein Bild über das Fressverhalten der Vierbeiner machen.

ZU BEACHTEN: Eine Überfütterung der Schildkröten führt ebenfalls zu gesundheitlichen Probleme, insbesondere was Organe und Knochenbau betrifft – man tut seiner Schildkröte also nichts Gutes damit!

Wasser – täglich frisch

Die Schildkröten benötigen täglich frisches Wasser. Hier bietet es sich an, mehrere kleine Trinkschalen* aufzustellen und diese täglich auszuspülen und neu zu füllen. Gerade bei mehreren Schildkröten ist es sinnvoll auch mehrere Schalen* zu haben. Zudem gehen auch Landschildkröten gerne mal ins Wasser, daher sollten entsprechend große Schalen zur Verfügung stehen, welche jedoch nicht so tief sind, dass die Schildkröte darin untergehen kann!

Nahrungsergänzung und Kalzium

Im Gegensatz zur freien Wildbahn, nehmen Schildkröten unter Haltung nicht ausreichend Kalzium zu sich. Dieser ist jedoch äußerst wichtig für Wachstum von Knochen und Panzer. Gerade die weiblichen Tiere benötigen Kalzium zudem für die Beschalung ihrer Eier. Kalzium kann man Schildkröten entweder über Sepiaschalen* (bzw.Sepiaschulp), hierbei handelt es sich um Skeletteile des Tintenfisches, oder über Eierschalen zur Verfügung stellen.

Sepiaschalen und Eierschalen

Eierschalen sollten jedoch zuvor 10 Minuten abgekocht werden. Hier kann man zum Beispiel die Schale vom Frühstücksei verwenden (jedoch vorher Hautreste entfernen, vor allem wenn man die Schalen noch eine Zeit lagert).

Sepiaschalen und Eierschalen kann man den Schildkröten zur freien Verfügung ins Gehege legen – sie bedienen sich selber bedarfsgerecht. Man sollte die Schalen jedoch nicht zerbröseln und über das Futter streuen, dies führt zur einer erhöhten Aufnahme von Kalzium.

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